Positionierung der Banken im Umfeld der PSD2

Die PSD2-Verordnung stellt eine Herausforderung für Banken und Fintechs dar. Beide Gruppen sind von den regulatorischen Änderungen betroffen, und wer nicht auf diese reagiert, läuft Gefahr, Marktanteile zu verlieren. Allerdings haben die Banken in der Vergangenheit bewiesen, dass sie mit technischer Innovation mithalten können. Ihre Erfahrung mit Compliance und Regulierung ermöglicht ihnen, auf die PSD2-Anforderungen zu reagieren.

Fintech-Banken-Kooperationen als Schlüssel zur erfolgreichen PSD2-Navigation

Es zeichnet sich ab, dass eine Zusammenarbeit zwischen Banken und Fintechs eine wirksame Strategie zur Bewältigung der PSD2-Herausforderungen sein könnte. Beide Parteien können voneinander lernen und ihre spezifischen Stärken nutzen. Die Fintechs könnten die Umgangsweise der Banken mit regulatorischen Anforderungen übernehmen, während die Banken von der Agilität der Fintechs profitieren könnten, um schneller auf Marktveränderungen zu reagieren.

Umgang mit Kundendaten im Kontext der PSD2

Ein wichtiger Aspekt der PSD2 ist der Umgang mit Kundendaten. Es gibt sowohl für Banken als auch Fintechs bestimmte Anforderungen und Einschränkungen bei der Verwendung dieser Daten. Beispiele hierfür sind die Anforderungen an Sicherheitskonzepte und die Verantwortung, den Kunden den Nutzen ihrer Datennutzung zu vermitteln. Es wird diskutiert, wie die verschiedenen Beteiligten diese Daten nutzen dürfen und welchen Wert sie für sie haben.

Kundendatenhoheit, PSD2 und die Rolle von Fintechs und Banken

Im Vergleich zur herkömmlichen Bankenstruktur haben Fintechs den Vorteil, dass sie auf "grüner Wiese" beginnen und neue Dienstleistungen von Grund auf neu entwickeln können, ohne sich Gedanken über bestehende Budgets, Infrastrukturen oder Produktstrukturen zu machen. Allerdings bleibt die Hoheit über Daten stets beim Kunden. Jede Verwendung seiner Daten erfordert eine Einverständniserklärung, die er jederzeit widerrufen kann. Daher ist es entscheidend, dass sich Fintechs und Banken auf den Kunden konzentrieren und datenzentrierte Geschäftsmodelle entwickeln.
Gemäß der PSD2-Richtlinie müssen Daten ausschließlich für die Ausführung der in Anspruch genommenen Dienste verwendet werden. Für alle weiteren Verwendungen sind besondere Genehmigungen erforderlich. Dies ermöglicht es den Banken, ihre Geschäftsmodelle zu erweitern, indem sie datenbasierte Produkte und Dienstleistungen anbieten.
Fintechs müssen entweder Genehmigungen einholen oder Kooperationspartner finden, um datenbezogene Geschäfte zu tätigen. Im Gegenzug profitieren Fintechs von ihrer Fähigkeit, Dienstleistungen neu zu entwickeln und effizient mit Kunden zu interagieren. Das bringt sie in eine strategisch günstige Position, um in Zusammenarbeit mit Banken den Markt für Finanzdienstleistungen zu erneuern.

Die Rolle von Daten in der Finanzindustrie und die Bedeutung der PSD2 Richtlinie

In einer Welt, in der die Digitalisierung und Data-Driven Ansätze immer wichtiger werden, spielen Daten auch im Finanzsektor eine bedeutende Rolle. Sie können verwendet werden, um einerseits Mehrwerte für den Kunden zu schaffen, andererseits aber auch, um passende finanzielle Lösungen für jede individuelle Situation zu finden. Dies gilt nicht nur beim Bezahlen oder Bestellen eines Taxis über Uber, sondern kann auch auf Banking-Dienstleistungen wie zum Beispiel Frictionless Banking angewendet werden.
Die Nutzung dieser Daten kann besonders nützlich sein, wenn es darum geht, finanzielle Entscheidungen im Alltag zu treffen, indem man beispielsweise die eigenen Kontostände überprüft, bevor man eine größere Anschaffung, wie z.B. eine Espresso-Maschine, tätigt. Wenn das Gehalt noch nicht eingetroffen ist oder die Kosten die verfügbaren Mittel überschreiten, kann die Nutzung von Daten dazu beitragen, Finanzierungsangebote zu finden, die die Zeitspanne bis zum nächsten Gehaltseingang überbrücken.
In Bezug auf die Nutzung von Daten gelten jedoch auch Vorschriften, wie sie in der PSD2 (Payment Services Directive 2) festgelegt sind. Diese Regelung gibt vor, dass die Daten nur für den spezifischen Dienst genutzt werden dürfen. Die Zahlungs- oder Kontoinformationsdienste müssen diese Daten auch schützen und dürfen sie nicht für andere Zwecke auswerten oder speichern. Jedoch gibt es immer Ausnahmen, sofern der Kunde seiner Bank die Zustimmung gibt, seine Daten zum Beispiel zur Beurteilung seiner Kreditwürdigkeit zu nutzen.

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